Trainspotting

Trainspotting

nach dem Roman von Irvine Welsh

Bearbeitung von Harry Gibson und Peter Torberg

 

 

Trainspotting ist ein Stück über junge Menschen, die etwas anderes vom Leben wollen als Karriere, Auto, Reihenhaus, einen großen Fernseher, Sonntags mit der Familie ins Grüne fahren, Lebensversicherung, Rente mit 65. Sie wollen wild und intensiv leben, nur wie ?

Es ist eine Generation, die alles hat und keine Grenzen kennt. Alle Möglichkeiten zu haben, heißt (unter Umständen) keine zu haben.

 

Es gibt keine Revolution mehr, keine Tabus, man kann seine Eltern und Gesellschaft mit wenig schocken, weder mit Rockmusik, Promiskuität oder "Stoppt Strauß (Stoiber)-Stickern", aber Junkie sein gehört definitiv dazu. Das letzte Tabu ist die Droge.

 

Das Stück ist drastisch und schonungslos ein Schlag ins Gesicht. Alles andere würde dem Thema auch nicht gerecht werden. Es ist komisch, erschreckend und überraschend, oft alles auf einmal. Auch ist es auf intelligente Art menschlich. Keiner entkommt seinen Problemen, aber das Stück urteilt und verurteilt nicht, und bietet dadurch, gerade für Jugendliche, die Möglichkeit sich einzulassen. Die Balance zwischen der unverschämten Fröhlichkeit guter Junkie-Zeiten und dem besinnungslosen Horror schlechter Junkie-Zeiten ist immer da.

Die Liebe ist der Gegenentwurf zur Trostlosigkeit der normalen wie auch zur Perspektivlosigkeit der Junkie -Welt.

 

Wie der Film basiert das Theaterstück "Trainspotting" auf dem Roman von Irvine Welsh, die Hauptfiguren sind identisch, ebenso wichtige Schlüsselszenen. Nicht identisch ist die Erzählform, denn während der Film trotz aller Experimente eine lineare Handlungsstruktur hat, ist die Bühnenfassung wesentlich assoziativer.

Die Schauspieler befinden sich immer alle auf der Bühne und „erzählen“ uns ihre Geschichte(n), wobei sie spontan in die jeweiligen Situationen und in verschiedene Figuren springen, den anderen in seiner Story unterstützend.

Trotz allen Realismus entsteht so eine Bühnenrealität, die Distanz schaff, und es gleichzeitig erlaubt, den Figuren näherzukommen.

 

"Ich stelle mir ein Spektakel vor, eine 'Rocky Horror Junkie Show' voller Tempo, Witz und Musik. Die Lebenslust soll den Figuren aus allen Poren quellen. Umso härter dann der Kontrast, wenn die Verzweiflung durchschimmert, der Wahnsinn sich Bahn bricht, die Geschichten sie plötzlich direkt betreffen." (Konstantin Moreth)


Regie Konstantin Moreth Bühne Gretl Kautzsch Kostüme Sandra Hauser Licht Lars Mündt Musik Bülent Kullukcu

 

Mit Nikolaus Benda, Golo Euler, Nadine Germann, Stefan Lehnen, Konstantin Moreth, Ellen Wülker


Premiere 12.02.2004

Dernière 26.03.2005


"mit kleinen Mitteln großartig gelungen." (tz)

 

"Moreths Inszenierung lebt von schnellen Rollen- und Szenenwechseln, treibt die Komik manchmal in die Groteske und hält ihren Rhythmus über zwei Stunden bewundernswert durch." (Abenzeitung)


Eine Koproduktion mit der Theaterakademie August Everding/Hochschule für Musik und Theater München

 

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