Fette Männer im Rock

Fette Männer im Rock

von Nicky Silver

Deutsch von Frank Heibert

 

 

Der stotternde, x-beinige Junge Bishop überlebt mit seiner zickigen Mutter Phyllis einen Flugzeugabsturz - irgendwo auf einer unbewohnten Insel. Alsbald ernähren sich die beiden von den toten Passagieren, und da ihre Robinsonade 5 Jahre dauert, pubertiert der Junge zum Wilden und es kommt zum Sex, zum Inzest. Schließlich naht die längst nicht mehr erhoffte Rettung. Zu Hause aber hat der Vater und Gatte Howard, seines Zeichens Filmemacher, längst eine Geliebte, die Pornodarstellerin Pam, sexy, aber mit der Logik auf Kriegsfuß. Eiligst wird Pam zur Tarnung in eine Dienstmädchenuniform gesteckt, die Dinge nehmen ihren fatalen Lauf…


Regie Frank Betzelt Bühne und Kostüme Christl Wein Licht Hans-Peter Boden

 

Mit Viola von der Burg, Markus Fennert, Matthias Grundig, Judith Huber


Premiere 07.10.1999

Dernière 14.12.1999


"Die Inszenierung (...) lässt nichts von dem ungenutzt, was Silvers Erfolgsstück an Wahn- und Dialogwitz bietet. (...) Die Regie nimmt die Nöte ihrer Figuren zwar nicht ernst, aber auch nicht auf die leichte Schulter. Betzelt bricht die Charaktere auf, lässt sie sich immer wieder selbst überraschen von ihrer anderen Seite und schließt in die scheinbar klarsten Aktionen und Gefühle die unterschiedlichsten Nuancen ein. (...) So schön entspannt könnte der Abend enden. Doch leider kommt noch eine Szene, die die zwanghafte Fröhlichkeit amerikanischer Cheerleader auf den traurigen Wahnsinn des Elternmörders hetzt. Beides in einem zu zeigen - da liegt die große Stärke der Inszenierung und ihrer Schauspieler." (Süddeutsche Zeitung)

 

"Regisseur Frank Betzelt erzählt die Story grell und schnell wie einen Comic Strip um Sex&Crime, wei einen alten Hollywood-Film mit Musik. Scharf konturiert, mit knappen Schnitten die Szenen: tiefenpsychologischer Hardcore mit hohem Unterhaltsungswert." (tz)

 

"Die bizarre Familientragödie ist tatsächlich eine Komödie. (...) Star des Abends ist Viola von der Burg als Phyllis. Auf unsicherem (...) Boden entwickelt sie eine raumfüllende Energie, die die großbürgerlich-mondäne Fassade, neurotische Zickigkeit und flackernden Wahnsinn beängstigend nahe aneinander zwingt." (Abendzeitung)