Geld oder Leben. Die Krankenhaus-Abrechnung

Geld oder Leben. Die Krankenhaus-Abrechnung

von Ulf Schmidt

In einer Spielfassung für das Metropoltheater

 

 

Pflegenotstand, Zwei-Klassen-Medizin, Bürgerversicherung, Fallpauschalen, Versorgungsqualität, Kosteneffizienz – die Liste der Schlagworte, die uns tagein tagaus in und aus den Medien zum Thema „Gesundheitssystem“ um die Ohren fliegt, ist endlos.

 

Uns alle eint diesbezüglich ein gesundes Halbwissen sowie das schleichende Gefühl, dass die Gesundheitsreformen der letzten 30 Jahre eventuell doch nicht die Heilsbringer waren, als die sie uns verkauft wurden: Chronisch unterbesetztes wie unterbezahltes Pflegepersonal, monatelanges Warten auf einen Facharzt-Termin, zu frühe Entlassungen aus dem Krankenhaus auf der einen und zu viele unnötige Operationen auf der anderen Seite, Rekordgewinne für private Klinikbetreiber, aber öffentliche Unikliniken, die tief in den roten Zahlen stecken – dies alles und mehr sind die Folgen des neoliberalen Umbaus unseres Gesundheitssystems.

 

Oder ist vielleicht doch alles anders? Müssten wir einfach nur etwas mehr Verantwortung für unsere Gesundheit übernehmen, weniger rauchen und trinken und nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit die Notaufnahmen heimsuchen, um z.B. das Geld einzusparen, das für eine bessere Bezahlung des Pflegepersonals benötigt wird? Können wir von Glück sagen, dass private Investoren ihr Geld in die Gesundheitsversorgung stecken, weil der Staat sowieso keines mehr hat? Wäre das System gar schon längst kollabiert ohne die bisherigen Reformen und Krankenhaus-Privatisierungen?

 

Wie schon in seinem Stück „Schuld und Schein“ zur Finanzkrise 2008 führt uns Ulf Schmidt in „Geld oder Leben“ detailliert, kenntnisreich und unterhaltsam, mit Fakten, Zahlen und Musik, durch den Wissensdschungel des Gesundheits- und Krankenhaussystems, lässt Betroffene aus allen Bereichen zu Wort kommen, erörtert Pro und Contra des Ist-Zustands, stellt Argumente gegenüber und am Ende die alles entscheidende Frage: Quo vadis, Gesundheitssystem?


Regie Jochen Schölch Chorarbeit Alexander Weise Bühne Thomas Flach Kostüme Cornelia Petz Licht/Ton Martin Hermann Musikalische Leitung Alan Sokol  Maske Katinka Wischnewski Regieassistenz Marie König Regiehospitanz Annika Lichner

 

Mit Michele Cuciuffo, Patrick Nellessen, Hubert Schedlbauer, Luca Skupin, Judith Toth, Dascha von Waberer


Vorstellungsdauer ca. 1 Std. 20 Min. (keine Pause)


“Es kommt nicht häufig vor, dass ein Mehr an Jahren eine Verbesserung mit sich bringt. Beim Metropoltheater ist das der Fall. (…) Das Thema ist wichtig, staubtrocken, nicht sexy, informations- und zahlenlastig. Und doch kommt ein proper-vitaler Theaterabend heraus. Wie geht das? (…) Diese sechs [Schauspieler] wuppen das Ding, hauen sich die Argumente um die Ohren, denen man erstaunlichweise gerne folgt, und karikieren zugleich unsere öffentliche Diskussionskultur. Das macht Spaß, zwickt nur, weil's ums Gesundheitssystem geht…” (Süddeutsche Zeitung)

 

“Regisseur und Metropol-Chef Jochen Schölch macht seinem Haus zum 25. Geburtstag ein tolles Geschenk: intelligent, packend, witzig, erschreckend.” (IN Magazin)

 

“Schölch hat ein Händchen dafür, aus komplexen Vorlagen runde Inszenierungen zu zaubern (…) und zeigt einmal mehr was er kann: in einem Textgebirge nach gehbaren Pfaden zu suchen und die Durchsteigung in einen lebendigen und kurzweiligen Abend zu verwandeln.” (Abendzeitung)

 

> Gespräch mit Ulf Schmidt, Theatermagazin “Rang 1”, DLF Kultur vom 13.07.2024

© Rang 1- Das Theatermagazin/Deutschlandfunk Kultur


Produktion und Veranstalter: GbR Flach u.a. “Geld oder Leben”

Die Aufführungsrechte liegen beim Autor

 

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