"Kunst"

von Yasmina Reza

Deutsch von Eugen Helmlé

 

 

Drei Männer und ein weißes Bild – mehr benötigt die Autorin Yasmina Reza nicht, um den Mythos der unverbrüchlichen Männerfreundschaft ins Wanken zu bringen und ihn endgültig in den Komödienhimmel zu heben.

 

"Mein Freund Serge hat sich ein Bild gekauft. Ein weißes Bild mit weißen Streifen."

 

Mit so einfachen Sätzen bemüht sich Marc, den Stein des Anstoßes zu beschreiben, an dem die langjährige Freundschaft von Serge, Marc und Yvan zu zerbrechen droht.

Hier klingt schon die ganze Bandbreite der Befindlichkeiten an: Unverständnis, Ironie, ja gar Gehässigkeit, aber auch Wehmut und eine leise Eifersucht kann man da heraushören – wenn auch die Schadenfreude in diesem Stadium vielleicht noch den lautesten Part spielen mag.

 

Im Folgenden entblättern die unvermeidlichen Streitgespräche darüber, was nun Kunst sei und was die denn (kosten) dürfe, alle Facetten dieser drei Männer in den besten Jahren:

Serge, der in gereiften Jahren in Ermangelung der Verführung durch weibliche Kunst der zeitgenössischen Kunst verfällt. Marc, dessen naturwissenschaftlicher Pragmatismus ihn in den Missbrauch homöopathischer Beruhigungsmittel stürzt und Yvan, dessen ausgleichendes Wesen ihn bis an die Schwelle zur Unterwürfigkeit geführt hat, über die er schließlich die Tochter eines Papierwarenfabrikanten ins Ehebett tragen soll.

Komisch und gemein, rührend und bitter liefern sich die drei Freunde eine absurde Wortschlacht. Von Wort zu Wort, von Boshaftigkeit zu Boshaftigkeit, von Pointe zu Pointe, wird die Männerfreundschaft auf eine harte Probe gestellt.


Regie Jochen Schölch Bühne Thomas Flach Kostüme Cornelia Petz Licht Tobias Zohner Dramaturgie Katharina Schöfl

 

Mit Matthias Grundig, Rüdiger Hacker, Werner Haindl


Premiere 01.12.2009

Dernière 15.10.2013


"Schölch zeigt sich auch als Meister der Ping-Pong-Dialoge, der blitzschnellen Auf- und Abtritte." (tz)

"Die Schauspieler brillierten in Wort und Gestus… „Kunst“ ist eine weitere Erfolgsproduktion aus dem Hause „Metropol“, die sicherlich schon jetzt als heißer Tipp gehandelt wird." (theaterkritiken.com)

"Das direkte, temporeiche Spiel dieses Schauspielertheaters macht den eineinhalbstündigen Abend zum puren Vergnügen, dem der Tiefgang nicht fehlt." (Cult)

"Ganz allmählich entsteht hinter der monochromen Malerei ein plastisches Relief der verdrängten Einsamkeiten, das im Betrachter schadenfrohe Heiterkeit ohne Reue auslöst." (Abendzeitung)

 

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